Kindergarten statt Fußballplatz
21.07.2019 | Der Maxhütter Stadtrat bekommt vom FC ein überraschendes Grundstücksangebot.
Das Zotterlholz ist damit gerettet. Von Norbert Wanner 21. Juli 2019 11:13 Uhr Merken Drucken Mail an die Redaktion Der FC Maxhütte-Haidhof stellt der Stadt überraschend Platz 3 als Grundstück für einen neuen Kindergarten zur Verfügung. Im Hintergrund ist die Grundschule zu erkennen. Foto: Norbert Wanner Der FC Maxhütte-Haidhof stellt der Stadt überraschend Platz 3 als Grundstück für einen neuen Kindergarten zur Verfügung. Im Hintergrund ist die Grundschule zu erkennen.
Der Standort „Zotterlholz“ für einen neuen Kindertagesstätte wird ad acta gelegt. Der FC Maxhütte-Haidhof hat sich bereiterklärt, Platz drei als Areal für einen Neubau zur Verfügung zu stellen. Das freute wohl auch manchen der vielen Zuschauer, die am Donnerstagabend zahlreich wie selten zur Stadtratssitzung in den Nebenraum der Stadthalle gekommen waren, wie ein spontaner Klatscher zeigte. Durch diese überraschende Wende in der Standortfrage muss kein Baum der vollständig bewaldeten Fläche Zotterlholz gefällt werden.
Birkenzell III nicht auf Agenda
Zu Birkenzell III allerdings gab es für die Besucher, von denen viele aus Leonberg gekommen waren, nichts Neues. Dieses Thema stand gar nicht auf der Tagesordnung. Als Bürgermeisterin Dr. Susanne Plank nach Einwänden gegen diese fragte, meldete sich Gabriele Karl (SPD), die den Widerstand gegen das Areal entfacht hatte, zu Wort. Sie verwies auf die Gäste im Zuschauerbereich und bat darum, trotzdem zum Stand der Dinge und den weiteren Planungen zu Birkenzell III zu informieren. Das wertete die Bürgermeisterin als Antrag zur Tagesordnung. Die Geschäftsordnung des Stadtrats sieht dazu vor, dass eine Änderung nur zu Beginn der Sitzung möglich ist, wenn alle Mitglieder anwesend sind und alle zustimmen. Da jedoch zwei Mitglieder verspätet eintrafen, konnte über den Antrag nicht abgestimmt werden.
Die Beratungen begannen mit „Zotterholz“. Die Änderung des Flächennutzungsplans samt Aufstellung eines Bebauungsplans lagen dem Gremium vor. Stattdessen ergriff die Bürgermeisterin der Wort mit der Feststellung, „die Sachlage hat sich Anfang der Woche geändert“ und berichtete vom Angebot des FC Maxhütte-Haidhof. Für Dr. Plank ein „großer Wurf“. Die Nähe zur Schule, eine denkbare Kombination mit dem geplanten Neubau einer Mensa für die Grundschule, der Standort sei optimal. Auch Grundstückskosten fallen keine an, da die Fläche der Stadt gehört.
Ausdrücklich dankte Dr. Plank in diesem Zusammenhang dem 3. Bürgermeister, Rudolf Seidl. Dieser hatte in der Zeit als Urlaubsvertreter der Bürgermeisterin die Absprache „mit eingefädelt“. „Ich hätte dieses heiße Eisen nicht angefasst“, sagte Dr. Plank Richtung Seidl. Zustimmung gab es reihum von den Fraktionsvorsitzenden. UWM-Sprecher Seidl sagte, diese Lösung „ist mir ein Herzensanliegen“. SPD-Sprecher Horst Viertlmeister, der von Anfang an gegen den Standort Zotterlholz gestimmt hatte, sagte, das Angebot mache eine „perfekte Lage“ möglich. CSU-Sprecher Matthias Meier kündigte gleichfalls Zustimmung an. Die Lage im Umgriff der Grundschule wäre ein „guter Standort“.
Dass Spielbetrieb und Zukunft des FC Maxhütte-Haidhof durch die Lösung nicht eingeschränkt würden, sagte am Rande der Sitzung Pia Chwastek, SPD-Stadträtin und stellvertretende Vorsitzende, zur Mittelbayerischen Zeitung. An eine Lösung auf dem weitläufigen Areal werde bereits gedacht.